Auf der letzten Stadtviertelrunde kam von einem Waldkolonisten die Frage auf:
Unsere Internetrecherche zeigte, dass diese Frage nicht unüblich ist. So unterhält das Bundesministerium für Umwelt im Bereich „Häufig gestellte Fragen“ eine Seite, die genau dies beantwortet: haben Hochspannungsleitungen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt?
Aber zurück in die Waldkolonie. Für uns wurde im Sommer verkündet, dass die Hochspannungsleitungen ausgetauscht werden sollen: die bestehenden Seile sollen durch „hochtemperaturbeständige Leiterseile“ ersetzt werden, die wegen der höheren Temperaturbelastbarkeit höhere Stromübertragungsleistungen bieten. Der Grund daür? Der Strombedarf in der Stadt ist in der Vergangenheit bereits angestiegen und wird im Zuge der Energiewende (zum Beispiel durch den Umstieg auf Elektroautos) weiter ansteigen.
Für alle, die an Details interessiert sind: Die entsprechende Dokumentation der „Umseilung“ findet sich auf den Seiten der Aufsichtsbehörde – des Regierungspräsidium Darmstadts beim Land Hessen.
Punkt 6.1 des dort herunterladbaren Erläuterungsberichts beschreibt, dass es „zum Schutz der Bevölkerung vor gesundheitlichen Gefahren elektromagnetischer Felder“ in der Tat seit 1997 gesetzliche Grenzwerte für Hochspannungsleitungen gibt, konkret:
- 5 kV/m für das elektrische Feld und
- 100 µT für die magnetische Flussdichte
Für die neuen Leitungen wurden für den so genannten „Worst-Case“ – also die maximale Belastung der Hochspannungsleitungen – diese Werte berechnet und können den Waldkolonisten Entwarnung geben. Sie erreich höchstens:
- 0,81 kV/m für das elektrische Feld und
- 18,2 µT für die magnetische Flussdichte.
Die neuen Hochspannungsleitungen erreichen weniger als 20% der erlaubten Grenzwerte und stellen somit keine gesundheitliche Gefahr dar.
Noch eine Trivia: das Hochspannungsnetz in der Waldkolonie ist eines der nur zwei Anbindungen des Großraum Darmstadts an das überörtliche 380-kV-Höchstspannungsnetz. Die Waldkolonie bringt die Energie für Darmstadt 😉
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