Eigentlich heißt es ja: global denken und lokal handeln. Diesmal entsprang der Gedanke, dass wir in Darmstadt zu wenig (kostenfreie) Sitzmöglichkeiten haben, aber sehr lokal.
Bei uns in der Waldkolonie gibt es das Brünnchen: einen denkmalgeschützten Brunnen, der nicht mehr fließt – und welcher von unserem SPD-Ortsverein deswegen alternativ bepflanzt wurde. Auf dem gleichen kleinen Platz am Dornheimer Weg befindet sich der einzige Bücherschrank im Quartier. Wenngleich es auf der Straße auch mal lauter wird, ist es demnach ein Ort, der zum verweilen einladen könnte. Was fehlt jedoch, um im Grünen ein Buch zu schmökern? Eine Bank.
Spulen wir eine Stunde vor – es läuft eine Diskussion in unserem beschaulichen SPD Ortsverein Waldkolonie: wir reden über das so genannte „Griesheimer Modell“ (mehr dazu hier) und beschließen, auch Darmstadt zu einem Ort zu machen, wo sich jeder Mensch frei bewegen kann – und einen Ort zum ausruhen findet. Orte zum Verweilen, die nicht ans Portmonee gebunden sind – also daran, dass Mensch das Geld für einen Latte Macchiato dabei hat.
Der entsprechende Antrag findet sich mittlerweile im Parlamentsinformationssystem zum nachlesen.
Hier auch unsere Pressemitteilung „SPD setzt auf Bürger*innenbeteiligung für Sitzmöbel und Spielgelegenheiten“:
Für eine lebenswerte Stadt setzt sich die SPD-Fraktion jetzt ein. So hat sie beantragt, zusätzliche Sitzgelegenheiten und Spielmöbel für Kinder zu installieren. Besonders wichtig ist den Sozialdemokrat*innen hierbei eine echte Bürger*innenbeteiligung. „Die Stadt gehört den Menschen, die hier leben. Sie sind auch die besten Expert*innen, wenn es um ihre Bedürfnisse geht. Deshalb müssen wir sie auch ernsthaft einbinden, anstatt – in grüner Manier – über ihre Köpfe hinweg für sie zu entscheiden und sie hinterher lediglich zu informieren“, sagt Phil Lehmann, Verfasser des Antrags.
Anne Marquardt, Vorsitzende der SPD-Fraktion, betont die Bedeutung dieser Initiative: „Unser Ziel ist es, Darmstadt zu einem Ort zu machen, an dem sich Menschen jeden Alters wohl und willkommen fühlen. Sitzgelegenheiten und Spielmöbel sind nicht nur praktisch, sondern auch ein Symbol für eine solidarische Gesellschaft, die auf die Bedürfnisse ihrer Bürger*innen eingeht. Wir möchten, dass unsere Stadt von jung bis alt ein Ort des Austauschs und der Begegnung ist. Und das unabhängig vom Geldbeutel. Dafür braucht es Orte, um den aktuellen Trend der Vereinzelung und Isolation zu brechen.“
Die Initiative zielt nicht nur darauf ab, die Lebensqualität der Bürger*innen zu verbessern, sondern auch die Bedürfnisse von Kindern stärker in den Fokus zu rücken. Lehmann betont für die SPD-Fraktion die Bedeutung von Spielmöbeln: „Indem wir unseren Jüngsten angemessene Spielmöglichkeiten bieten, fördern wir ihre körperliche und geistige Entwicklung. Spielen ist ein Grundbedürfnis eines jeden Kindes und wir wollen sicherstellen, dass auch Darmstadt ein kinderfreundlicher Ort ist, an dem sich die Kleinen frei entfalten können, Raum zum Spielen und für kleine Abenteuer haben. In der ganzen Stadt.“
Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Klimakrise ergänzt Lehmann: „Teil unseres Konzeptes ist außerdem die Begrünung der Begegnungsorte. Denn wie hilfreich wäre zum Beispiel ein Schachtisch im öffentlichen Raum, wenn Figuren wie Menschen dort vor Hitze zerfließen? So schaffen wir auch Orte, an denen Darmstädter*innen sich von ihren teilweise überhitzten Wohnungen abkühlen können.“
Die SPD-Fraktion ist fest davon überzeugt, dass die Gestaltung des öffentlichen Raums eine kollektive Aufgabe ist, bei der die Bürger*innen aktiv mitwirken sollten. Daher ist Teil des Antrags der SPD, im Rahmen einer umfangreichen Bürger*innenbeteiligung Ideen und Vorschläge zu sammeln. Anne Marquardt unterstreicht: „Die Menschen vor Ort sind die Expert*innen für ihre Bedürfnisse und für ihren Stadtteil. Wir wollen ihnen eine Stimme geben und ihre Perspektiven in unsere Entscheidungsprozesse einbeziehen. Nur so können wir eine lebenswerte Stadt schaffen, die allen Menschen gerecht wird.“